Im Rahmen der Kampagne „Natürlich auf Tour“ des Deutschen Alpenvereins (DAV) findet der Aktionstag bereits seit vielen Jahren in mehreren bayerischen Alpenregionen und am Arber sowie Dreisessel statt. Es beteiligten sich Mitglieder der DAV-Sektionen Deggendorf und Straubing. Des Weiteren waren Mitglieder des Landesbund für Vogelschutz der Kreisgruppe Regen beteiligt, dazu noch Ranger aus dem Naturpark Bayerischer Wald. Vor Ort organisiert wurde der DAV Aktionstag von den beiden Gebietsbetreuern für die Arberregion Anette Lafaire und Lea Stier.
In kleinen Teams ging es von Bodenmais los, wobei ein Teil mit dem Skibus Richtung Großer Arber fuhr und an unterschiedlichen Standorten in das Gebiet startete. Die Unterstützer bewegten sich ausschließlich auf den markierten Wegen von Schareben über Schwarzeck, Heugstatt, Enzian, Rißloch und Chamer Hütte. Vom kleinen Arbersee zur Chamer Hütte und vom Großen Arbersee hoch auf den Großen Arber. Der Trupp der DAV-Sektion Straubing mit Vorsitzenden und DAV-Vizepräsident Ernst Schick, Naturschutzreferent Xaver Six und Sepp Sträußl war vom Bretterschachten übers Mittagsplatzl zum Gipfel unterwegs. Insgesamt wurden ungefähr 130 Wintersportler angesprochen.
Bei teils strahlendem Sonnenschein waren aufgrund der aktuellen Schneelage größtenteils Winterwanderender unterwegs. „Zwar wurde das Konzept Natürlich auf Tour in erster Linie für Skitouren- und Schneeschuhwanderer entwickelt, zuletzt rücken aber auch die Winterwanderer stärker in den Fokus. Insbesondere in schneearmen Perioden gewinnt das Winterwandern an Attraktivität. Aber auch diese Zielgruppen gilt es ja verstärkt zu informieren und zu sensibilisieren“, so der DAV im Vorfeld des Aktionstages.
„Ein offenes Gespräch mit den Wintersportlern ist eine Chance die Bekanntheit und Akzeptanz für das Auerwildschutzgebiet zu steigern. Zudem bekommt man durch die persönlichen Gespräche ein Stimmungsbild, inwiefern die Erholungssuchenden über die Schutzgebiete und die Schutzbedürftigkeit des Auerhuhns informiert sind“, so die Gebietsbetreuerin Lea Stier. „Man muss unvoreingenommen miteinander reden, auch wenn es mal vorkommen mag, dass sich die Interessen unterscheiden. Der Dialog untereinander ist einfach so wichtig.“
Rund um den Arber gibt es ein gut markiertes Netz an attraktiven und naturverträglichen Wintertouren, auch im Auerwildschutzgebiet. Naturschutz und Wintersport kann hier mit der Rücksicht der Wintersportler auf das Auerhuhn miteinander im Einklang stattfinden.
Nach dem Aktionstag trafen sich die Unterstützer beim Adam’s Bräu auf einen wohl verdienten Kaffee mit Kuchen, welcher vom DAV gesponsert wurde. Ziel der Nachbesprechung war es, das Stimmungsbild der Wintersportler als auch der Beteiligten einzufangen. Der absolute Großteil der angesprochenen Personen reagierte positiv auf den Aktionstag und zeigte Verständnis für die Schutzgebiete und deren Regelungen. Durch die gute Beschilderung wussten die Meisten, dass sie sich in einem sensiblen Gebiet befanden. Mit dabei war auch Joachim Haller, 1. Bürgermeister des Marktes Bodenmais. Dieser bedankte sich abschließend bei allen Unterstützern für ihre ehrenamtliche Bereitschaft am Aktionstag mitzuwirken und sich als Multiplikatoren für den Schutz des Auerhuhns einzusetzen. Auch nächstes Jahr heißt es am zweiten Februarwochenende wieder raus ins Gebiet und mitmachen beim DAV-Tag „Skibergsteigen umweltfreundlich“, da waren sich alle Beteiligten einig.
Für umweltverträgliches Skibergsteigen waren sowohl Ehren- und Hauptamtliche in der Arberregion unterwegs und informierten Wintersportler über das Auerhuhn und Schutzgebiete.
Franz-Xaver Six