Der Zustieg zur Essener & Rostocker Hütte führt über das lange und tief eingeschnittene Maurertal und sollte nur bei sicheren Lawinenverhältnissen unternommen werden. Die abgegangenen Gleitschneelawinen aus den steil ansteigenden Flanken boten uns gleich in den ersten Stunden des Kurses ein eindrucksvolles Bild der allzeit drohenden alpinen Gefahren.
Auf der Hütte angekommen, wurde nach dem einchecken in unsere Zimmerlager und einer kurzen Tagesplanbesprechung gleich mit der Ausbildung begonnen. In zwei Gruppen eingeteilt wurde die Lawinenverschüttetensuche wiederholt, das Gehen mit Pickel und Steigeisen geübt und das Anseilen und Gehen am Seil gezeigt.
An den nächsten zwei Tagen standen gleich Skitouren mit Gipfelbesteigungen auf dem Plan. Unsere zwei Gruppen brachen jeweils selbständig auf den Großen Geiger (3360 m), bzw. zur Westlichen Simonyspitze (3473 m) auf. Abgefahren wurde dann “am Seil”, was auf Anhieb perfekt funktionierte, da lauter gute Skifahrer am Werk waren. Am Ende der Touren wurde dann noch eine Spaltenbergung mittels Loser Rolle geübt.
Der letzte Tag wurde von der einen Gruppe mit der Besteigung des Rostocker Ecks abgeschlossen, während die andere Gruppe in “Trockenübung” auf der Treppe Selbstrettung aus der Gletschspalte üben durfte.
Die vier Tage Skihochtourenkurs, vollgepackt mit tagsüber Praxis und Abends Theorie und gemütlichen Beisammensein, vergingen wie im Flug. Mit dem notwendigen Rüstzeug zur selbständigen Durchführung einfacher Skihochtouren im Gepäck fuhren alle wieder über die abgegangenen Lawinenboller gen Tal.
Albert Amberger