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Skitourenkurs Obernberg

24.01.2025

Da der Kurs ausnahmsweise unter der Woche (Di-Fr) stattgefunden hat, waren nur vier Teilnehmer dabei – Beate, Klaus, Peter und ich. Dabei waren wir umso besser betreut von den beiden Kursleitern Regina und Peppi.

Wir fahren am Tag 1 bei herrlichem Sonnenschein ins Obernbergtal rein. Bei Kaffee und Kuchen in Almi’s Berghotel wird der Kursablauf besprochen. Gleich nach dem Auspacken schnallen wir unsere Tourenski an und marschieren direkt vor der Unterkunft los bis hin zum Ende des Tales. Unter Reginas Anweisungen wiederholen wir hier die Verschüttetensuche mit LVS-Ausrüstung. Zurück zum Hotel stellt uns Peppi die erste Theorieeinheit des Kurses vor: Orientierung mit der Karte im Gelände. Vieles dürfen wir gleich nach dem  Abendessen anwenden, indem wir die Tour für den nächsten Tag zusammen planen. Dabei nutzen wir physische und digitale Karten, Wetterbericht und Lawinenlagebericht, sowie Beschreibungen aus Tourenbüchern.

Am Mittwoch in der Früh starten wir unsere Tour in Richtung Grubenjoch (2198m). Auf dem Weg schauen wir regelmäßig auf der Karte nach, um unsere Planung vom Vortag mit der tatsächlichen Lage zu vergleichen. Die Steilheit des Hanges wird mithilfe der Snow-Card überprüft und trotz der Lawinengefahrenstufe 1 und der eher mauen Schneelage machen wir uns Gedanken, wie die Tour bei einer höheren Gefahrenstufe geplant werden müsste. An den wenigen Stellen, wo die Hangneigung den 30 Grad nahekommt, wird die Spitzkehre geübt. Weiter oben wird es dank des Föhns immer windiger. Somit entscheiden wir uns vor dem steilen Schlussanstieg zum Grubenjoch, die Tour zu kürzen und uns das windige Joch zu sparen. Felle ab, Daunenjacke an, und los geht’s über die spannende Abfahrt wieder runter ins Tal. Zurück in der Unterkunft präsentiert uns Peppi einen Vortrag über Schneekunde, danach kommt endlich das Tageshighlight: das Saunaerlebnis mit Laurin! 

Am dritten Tag wird Schneefall angesagt, wir nehmen uns somit das Nösslachjoch (2221m) als Tagesziel vor – eine relativ einfache Tour, die direkt neben der Autobahn startet. Der Tag wird aber nicht langweilig, denn Moritz ist heute auch dabei mit den richtigen Tools und Kenntnissen für eine kurze Einführung in die Schneeforschung: wir graben ein Schneeprofil und betrachten die Schneekristalle aus den unterschiedlichen Schichten mithilfe einer Lupe. Die Kunst des Spurens dürfen wir im Aufstieg der Reihe nach auch üben. Auf dem Gipfel erleben wir eine unerwartete Überraschung, denn die Wolken reißen kurz auf und wir können endlich das Bergpanorama gegenüber von uns genießen… für 5 Minuten, dann geht die Wolkendecke erneut zu und wir fahren runter.

Der Freitag bringt Sonnenschein und einen klaren Himmel. Wir starten über die Forststraße Richtung Muttenjoch und bewundern ständig das Bergpanorama; mit jedem Höhenmeter erscheinen weitere Gipfel im Blick. An einem flacheren Ort bereiten Peppi und Regina eine Übung für uns vor: eine ernsthafte Lawinensituation wird simuliert. In der Gruppe schaffen wir es innerhalb von 5 Minuten zwei „Verschüttete“ zu finden und auszugraben. Nach einer letzten genussvollen Abfahrt gibt es noch Kaffee und Kuchen in der Unterkunft. Danach verabschieden wir uns von den herzlichen Gastgebern und steigen in den Bus ein.

Lieben Dank an Peppi und Regina für die Organisation und die super Betreuung. Während der letzten Tage haben wir Teilnehmer neue Kenntnisse gesammelt und unser Skitourenwissen erweitert. Meine Begeisterung fürs Skitourengehen wurde wieder geweckt und ich freue mich schon auf die nächsten Touren!

Maria